Für das Grün in Haus und Garten

Gärtner und Gärtnerinnen verschiedener Fachbereiche sind für das «Grün» zuständig – für Topfpflanzen und Schnittblumen, Zier- und Nutzgehölze. Sie planen, realisieren und unterhalten Gärten und Anlagen.

Marktlage 

Schwierige Saison für die Zierpflanzenproduzenten: Das schlechte Wetter und die wirtschaftliche Entwicklung haben Produktion und Verkauf beeinträchtigt. Das stark schwankende Wetter von 2024 mit aussergewöhnlich nassen und kühlen Frühlingsmonaten stellte die Produzenten vor grosse Herausforderungen.

Sie mussten intensiv daran arbeiten, ihre Kulturen gesund zu erhalten und ein gutes Pflanzenwachstum zu erreichen. Gleichzeitig mussten sie mit der sinkenden Nachfrage kämpfen, da das schlechte Wetter die Menschen von ihren Gärten fernhielt. Eine gewisse Entlastung boten die sinkenden Energiepreise für Gas, Heizöl und Holzpellets. Dies allein reichte jedoch nicht aus, um die schwierige Situation auszugleichen. Laut der Statistik des Bundes bleibt der Produzentenpreisindex konstant.

Fachgruppe - 
Neuorganisation und Anlässe

Das Engagement von Peter Huber im Zentralvorstand neigt sich dem Ende zu. Deshalb musste der Vorstand dieses Jahr Lösungen für eine Nachfolge im Zentralvorstand sowie das Präsidium der Fachgruppe finden. Die Aufgabe erwies sich als äusserst anspruchsvoll und machte eines deutlich: JardinSuisse muss sich heute schon um Nachwuchs-
kandidaten für eine starke Vertretung der Zierpflanzenproduzenten kümmern.

Peter Huber wird an der Delegiertenversammlung 2025 nach zwölf Jahren sein Amt im Zentralvorstand gemäss Statuten abtreten. Der Vorstand Zierpflanzen beschäftigte sich intensiv mit der Suche nach einer Nachfolge. An der Hauptversammlung vom 27. November 2024 präsentierte sich Nicolas Desarzens als Nachfolger von Peter Huber für den Zentralvorstand. Die Fachgruppe unterstützt die Kandidatur von Nicolas Desarzens einstimmig. Er wird sich an der Delegiertenversammlung 2025 zur Wahl stellen. Im Laufe des Jahres musste der Vorstand eine Nachfolge für das Präsidium der Fachgruppe finden. An der Hauptversammlung vom 27. November 2024 stellte sich Heidi Kröni zur Wahl: Die Mitglieder wählten sie einstimmig. Heidi Kröni führt einen Schnittblumenbetrieb, welcher auf Tulpen spezialisiert ist. Mit viel Herzblut baut sie jährlich 160 Tulpensorten an, welche sie über die Blumenbörse Morschwil sowie an ihrem Marktstand in St. Gallen vermarktet. Nicolas Desarzens bleibt als designierter Vertreter des Zentralvorstands dem Vorstand Zierpflanzen erhalten. Die Fachgruppe bedankt sich bei Peter Huber für die wertvolle Arbeit im Zentralvorstand und freut sich, weiterhin auf seine Erfahrung als Mitglied im Vorstand Zierpflanzen bauen zu können. Da die Herausforderungen nicht kleiner werden, ist der Vorstand sehr darum bemüht, junge und engagierte Kandidaten für die nächsten Jahre zu gewinnen. 

Im September fand der Mitgliederanlass statt, welcher die Gruppe in die Romandie führte. Am Vormittag wurde der Betrieb Gallay Horticulteurs besucht, welcher sich stark für eine nachhaltige Produktion einsetzt. Die Torf- und CO2-Reduktion sind Beispiele dafür. Auch sind sie erfahrene Anwender von Pflanzenstärkungsmitteln und informierten während des Besuchs ihre Berufskollegen umfassend über deren Einsatz. Am Nachmittag nahm die Gruppe einen Augenschein in der Gärtnerei Desarzens. Auch dieses Unternehmen engagiert sich für eine nachhaltige Produktion auf Basis torfreduzierter Substrate und kümmert sich um die Reduktion von CO2. Zum Abschluss gab es einen Apéro riche, dazu interessante Gespräche unter Kollegen.  

Suisse Garantie und SwissGAP

Im Jahr 2024 gab es für Suisse Garantie und SwissGAP viel zu tun. Suisse Garantie legte Anfang Jahr die möglichen Schritte für die Weiterentwicklung der Marke und Überarbeitung des Dachreglements dar. Die Revision von SwissGAP wurde erfolgreich umgesetzt.

Suisse Garantie prüft aktuell Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Im Laufe der ersten Diskussionen wurde geklärt, ob der aktuelle Geltungsbereich neu definiert werden muss. Die AMS Agro-Marketing Suisse plante einen Workshop mit Branchenvertretern und liess einige Szenarien vorbereiten. Von den vorgeschlagenen Szenarien war keines im Sinne der Hortikultur, beziehungsweise wäre die Hortikultur bei jedem Szenario ausgeschlossen worden. JardinSuisse setzte sich hartnäckig dafür ein, dass keines dieser Szenarien für die Weiterentwicklung berücksichtig wurde. Andere Branchen haben sich der Meinung von JardinSuisse angeschlossen, auch sie wollten keine bestehenden «Suisse Garantie-Branchen» ausschliessen. Zudem konnte JardinSuisse vermitteln, dass der produzierende Gartenbau im Gesetz als Bestandteil explizit aufgeführt ist und dies als Basis für die Weiterentwicklung berücksichtigt wurde.

Aufgrund der Revision von GLOBALG.A.P. mussten die Richtlinien Hortikultur in den vergangenen zwei Jahren ebenfalls adaptiert werden. Das Benchmarking konnte wegen der langen Verzögerungen bei der Geschäftsstelle von GLOBAL G.A.P. erst im Februar 2024 statt bereits im Dezember 2023 abgeschlossen werden. Mit der grossen Unterstützung von ProCert wurde die Umsetzungsdokumentation aktualisiert und den Betrieben vor den ersten Kontrollen zur Verfügung gestellt. Ab Juni 2024 starteten die ersten Kontrollen mit neuer Dokumentation, was zu positiven Rückmeldungen über die Aktualisierungen unter den Mitgliedern führte. 

Torfausstieg – auf gutem Weg

Im Jahr 2019 unterzeichnete JardinSuisse mit dem Bund die Absichtserklärung «Produzierender Gartenbau und Gartenhandel» mit dem Ziel, den Torfeinsatz schrittweise zu reduzieren. Im Juni dieses Jahres zog der Bund eine Zwischenbilanz. Das publizierte Faktenblatt zeigt: JardinSuisse ist auf Kurs. 

Die Erhebung bzw. Schätzung zu einer Zwischenbilanz wurde 2022 durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass das Zwischenziel von 50% Torfanteil in Substraten für das Jahr 2025 bereits übertroffen wird. Sowohl die Daten der Substrathersteller als auch die Schätzungen der Experten deuten auf einen Torfanteil von 42%. Bis zum Jahr 2030 steht das Ziel bei 5% Torfanteil in Substraten. JardinSuisse bleibt dran.